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Die 60er Jahre

Wem geht’s nicht so? Historisch gesehen wie auch im Allgemeinen. Bei den Stichworten Musik und 60er-Jahre öffnet sich sofort ein Fenster und sichtbar werden Rock `n` Roll, Beat, Soul, Folk, Free Jazz …. Zunächst vereinnahmend wirkend und mehr der Jugend zugetan, schoben diese Klangstile und Tonreihen eine neue Musik an, die bis heute nachklingt und mittlerweile über die modernen technischen Möglichkeiten und neuen Medien jedes Ohr erreichen. Der Chormusik hat das gut getan. Diese zeitlose Vielfalt, gar Artenvielfalt, ergänzt die liturgische wie auch die weltliche Klassik in idealer Weise.

Natürlich überwogen bei den Kirchenchören auch weiterhin die Ordnung und Gesamtheit der Liturgie. Bei Hochämtern, kirchlichen Anlässen und an hohen Festtagen erklangen die klassischen, traditionellen mehrstimmigen Partituren. Hier und da mischte sich, vorsichtig eingebaut, bereits ein moderner Rhythmus unter.

Mitgliederstimmen wagten zaghafte Anregung: Möglichst junge Sängerinnen und Sänger sollten angeworben und das Liedgut um weltliche Stücke erweitert werden. Die Tradition der Gemeinschaft festigenden Ausflüge mit den gemütlichen Abenden wurden angesprochen. Nach langer Pause wieder mal das Dekanats-Cäcilienfest zusammen mit anderen Chören zu feiern, fand Zustimmung. Das Einproben der moderneren Lieder aus dem neuen Gesangbuch und weltlicher Stücke wurde gewünscht.

Aus den Aufzeichnungen geht hervor, dass das Kulturgut um Lied und Chor vor einem Wandel stand, Änderungen und Öffnungen sich andeuteten.

Es bot sich einfach an: Zusammenlegen des 40-jährige Jubiläum des Kirchenchor Cäcilia Fernthal 1922 mit dem Cäcilienfest. Ein Doppelfest, ein Chorfestival sollte es werden, mit Vielfalt geplant. Am 27.05.1962 war’s dann so weit. Sechs Chöre erschienen. Kräftige und geschulte Stimmen erklangen. Singeinlagen während des Fernthaler Hochamtes waren deutlicher als je zuvor zu hören. Die nachmittägliche „Deutsche Vesper“ gelang vierstimmig. Langanhaltender Beifall und lobende Worte aus berufenen Mündern folgten. Worte der Hoffnung auf Wiederholung derartiger Sängerfestivals kamen von mehreren Seiten.

So wundert es nicht, dass das Mitgliederverzeichnis für 1963 fünfzehn Sopran-, 9 Alt-, 14 Tenor- und 12 Bassstimmen ausweist.

Wie so oft, dauerte die Euphoriephase kurz. Der Schwerpunkt der anschließenden Arbeit lag wohl verständlicherweise im chorischen Bereich. Die Schriftführung kam allerdings zu kurz. Jedenfalls fehlen zwischen Ostern 1963 und der Generalversammlung am 05.06.1971 zeitnahe Eintragungen. Zur Schriftführerin bei dieser Jahreshauptversammlung gewählt, trug Cäcilie Heinz, geb. Pannhausen, nach, was an Ereignissen aus Berichten des Wied-Kurier bis Mai 1971 nachvollzogen werden konnte.

Hier stichwortartig eine Auflistung der Eintragungen bis 1969:

  • September 1968: Kirchenchöre Fernthal und Neustadt schließen sich zu einer Chorgemeinschaft zusammen, Chorleiter Johann Finken und Josef Hoppen, nach J. Finkens Tod (30.11.1969) leitete J. Hoppen die Chorgemeinschaft.
  • 23.11.1968: beurkundete Ernennung vom Kirchenchor Fernthal an Alois Hoppen zu „ihrem Jungorganisten“.
  • 17.08.1969: Kirmeshochamt mit Chorgemeinschaft.
  • 24.08.1969: Besuch der Kamillus-Klinik in Asbach und feierliches Hochamt, erste alleinige Chorleitung durch Josef Hoppen für den verunglückten Johann Finken.
  • 30.11.1969: Requiem für J. Finken.

Quellen belegen die chorischen Aktivitäten, wie z. B. die Chor- und Blaskonzerte am 02.05.1965 und im Juni 1967 im Dreischläger Hof (RZ vom 24. / 25. Juni 1967) und den Auftritt des Chores beim Pfarrfamilienfest im November 1969.

Auftritt beim Pfarrfamilienfest am 30.11.1969 im Saale des „Dreischläger Hof“, Dirigent Josef Hoppen.