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Die Geschichte der Neschener Dorfhütte

Zwischen 1999 und 2001 wurde der „Fernthaltunnel“ gebaut. Der Eisenbahn-Tunnel der „Schnellfahrstrecke Köln-Rhein/Main“ ist 1.555 m lang und unterquert einen Bogen der A3, die ehemalige Mülldeponie des Landkreises Neuwied und den Ort Fernthal, weshalb er seinen Namen trägt.

Während der Bauarbeiten hatten sich die Arbeiter bei Jungfernhof eine „Gemeinschaftshütte“ aus Holz mit einer angrenzenden Sauna gebaut.

Jedes Jahr am Karnevalsdienstag stattete die KG Fernthal den Arbeitern dort einen Besuch ab und organisierte ein kleines Karnevalsprogramm für die Bauarbeiter. So auch am 27.02.2001, als die Arbeiter berichteten, dass sie demnächst nach Hause zurückkehren würden und die Hütte gerne mit in ihre österreichische Heimat nehmen würden, falls es keinen Interessenten für das Bauwerk gäbe.

Als die KG davon berichtete, setzten sich Jürgen Stopperich, Gerd Prassel, Heinz Kurtenbach und Werner Stopperich zusammen und fassten den Entschluss, den Versuch zu starten, die Hütte zu „ergattern“.

Zunächst wurde das Objekt jedoch der Dorfgemeinschaft Jungfernhof zugesprochen, da sich der damalige Standort in deren Ortsnähe befand.

Einige Wochen später meldete sich Eberhard Petri aus Jungfernhof und teilte den Neschenern mit, dass sein Heimatort einen kräftigen Zuschuss als Entschädigung für die Belastungen durch die benachbarte Kreis-Mülldeponie erhalten habe und man von diesem Geld ein komfortableres Dorfgemeinschaftshaus an einem geeigneteren Standort bauen würde.

Somit war die Hütte frei und die Planungen für einen Umzug nach Neschen begannen. Zunächst mussten jedoch die Eigentumsverhältnisse geklärt werden und man stellte fest, dass der Bau auf einem Grundstück des Fürsten zu Wied stand und so nahm man Kontakt zu ihm auf. Dieser teilte den Interessenten mit, dass er die Hütte als Aufenthaltsort für die Jagd stehen lassen wolle. Also war das Projekt Dorfhütte für Neschen schon wieder gestorben.

Einige Wochen später trat der Fürst zu Wied jedoch an die Neschener heran und stimmte einem Umzug zu, da er nach reiflicher Überlegung zu dem Schluss kam, dass die Hütte doch sehr abgelegen platziert war und zu befürchten war, dass sie dort einer Vandalismusgefahr ausgesetzt sei. Bedingung für die Übergabe seien jedoch Rodungsarbeiten, die von den Neschener zu leisten seien und die Garantie, dass seine Jäger die Hütte nutzen könnten. So wurde von Heinz-Josef Etscheid mit dem Fürsten ein schriftlicher Vertrag gemacht und der Eigentumsübergang war unter Dach und Fach.

Als geeigneten Standort in Neschen wurde der Platz neben dem Dorfbrunnnen befunden und man begann mit den Vorbereitungen. Be- und Entwässerung, Versorgungsleitungen und Kanalisation wurden vorbereitet und eine armierte Bodenplatte fachmännisch hergestellt.

Dann kam der Tag des Umzuges:

Die Hütte wurde in Jungfernhof in 3 „Scheiben“ aufgeteilt und getrennt. Anschließend wurden die einzelnen Elemente für den Transport provisorisch verstrebt.

Dann wurde das erste Stück mit einem Radlader der Fa. Holl GmbH vom Chef persönlich aufgenommen, aus der Senke abtransportiert

… und oben auf einen Tieflader aufgeladen.

Leider war dieser zu flach für das unebene Gelände und daher wurde er durch den „Ballenwagen“ von Etscheids ausgetauscht.

So startete das erste Element im Konvoi von Begleitfahrzeugen und dem Radlader seinen Weg nach Neschen.

Am Dorfplatz angekommen wurde der Ballenwagen entladen und das Hüttenteil auf der Bodenplatte mit dem Radlader genau positioniert.

Dann trat der Tross den Rückweg nach Jungfernhof an und die gleiche Prozedur wurde mit dem zweiten Element wiederholt.

Zu guter Letzt wurde das letzte Stück umgesetzt, …

in Neschen aufgestellt und die drei Elemente wieder miteinander verbunden.

Der Eingangsbereich wurde mit einem Vorbau versehen und überdacht.

Um die Dorfhütte in ihrer zukünftigen Bestimmung nutzen zu können, mussten sanitäre Anlagen installiert werden. Deshalb entschloss man sich, einen Festkörper anzubauen,


Im Jahre 2011 entschlossen sich die Neschener, den Platz vor der Dorfhütte neu zu gestalten. Dabei sollte auch der Dorfbrunnen integriert werden.

Auf diesem ist folgende Tafel angebracht:

Unter fachmännischer Leitung von Michael Holl wurde der Unterbau vorbereitet, die Randsteine gesetzt und das Planum in gewünschter Höhe und Neigung erstellt.

Anschließend wurde das Pflaster verlegt.

Ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann.


Im darauf folgenden Jahr 2012 wurde ein Anbau auf der schmalen Fläche hinter der Hütte vorbereitet…

… und im Rahmen der fälligen Dachsanierung mit überdacht.

Dazu wurden die erforderlichen Stützen angebracht, die Sparren verlängert und verschalt.

Auf die alte Dachhaut inklusive des Anbaus wurde neues Blechdach montiert.

Zusätzlich wurde der marode Vorbau erneuert. Dazu wurde das Dach abgestützt und die alte Vorbaukonstruktion inklusive Boden entfernt.

Die neue Bodenumrandung besteht nun aus Stein und wurde zunächst einbetoniert.

Parallel wurde die Unterkonstruktion des Vordaches vorbereitet und befestigt.

Gleichzeitig wurde das Planum für den Boden erstellt und die Terrassendielen verlegt.

2013 wurde der hintere Anbau verkleidet, sodass er als abschließbarer Geräteschuppen genutzt werden kann.


Im Jahre 2019 wurde die stirnseitige Außenwand neu isoliert und verkleidet.

So wie jeder Hausbesitzer im privaten Bereich, weiß auch der Vorstand des Dorfvereins Neschen: „Wenn man ein eigenes Häuschen hat, wird man nie fertig“ – die nächsten fälligen Arbeiten lassen gewiß nicht lange auf sich warten,