Wie es damals begann …
Hans-Josef Weißenfels ist bekanntlich ein weit gereister Mann und so führte es ihn seines Berufes wegen in ein „fernes Thal“, das im Volksmund „Dreischläg“ genannt wird.
Die „Dreischläger Hüh“ ist weit und breit wegen ihres rauen Klimas bekannt und schon deshalb ist es ratsam, nach getaner Arbeit in der wohligen Wärme des Hombacher Hofes neue Kräfte zu tanken. So traf Hans-Josef ein ums andere Mal auf die wackeren Gesellen der DJK Fernthal, die nach anstrengender fußballsportlicher Betätigung an gleicher Stätte ihren Flüssigkeitshaushalt auszugleichen versuchten. In Abhängigkeit ihres sportlichen Erfolges konnte man von ihnen zu später Stunde teils Freudengesänge, manchmal jedoch auch Wehklagen vernehmen, das jedoch immer in fröhlichem Gesang alter Weisen endete. Dur und Moll, Bass und Tenor wurden oft in abenteuerlichem Wechsel präsentiert und trotz teilweisem Verzicht auf Endsilben, erfreute sich Hans-Josef an der Geselligkeit der betagten Mannschaft und erkannte mit seinem von den Westerwaldklängen geschulten Ohr das Potenzial der kräftigen Stimmen.
So beschloss man im Jahre 2010 nach vielen „rauschenden“ und „rauchigen“ Nächten, sich unter der Führung von Hans-Josef Weißenfels einmal im Monat bei der Helli in Hombach zu treffen, um deutsches Liedgut nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und aus einem musikalischen Rohdiamanten einen kostbaren Edelstein zu fertigen.
Fast zwei Jahre lang traf man sich so regelmäßig zu den Proben, als eine Gruppe aus Bürdenbach im Hombacher Hof Einkehr hielt und aufmerksam den Gesängen der Alten Herren im benachbarten Raume lauschte. So kam es zu vorgerückter Stunde dazu, dass sich beide Gruppen vermischten und an der Theke gemeinsam sangen. Beflügelt von der guten Stimmung und angestiegenen Alkoholpegel sagten die Alten Herren schließlich zu, auf dem Bürdenbacher Waldfest einen Auftritt zum Besten geben.
Wochen der Unbescholtenheit vergingen, als plötzlich die schlimmsten Befürchtungen zur brutalen Gewissheit wurden: Die „Bötemijer“ hatten die Vereinbarung nicht wie erhofft vergessen, sondern den Auftritt in ihrem Programm fest eingeplant.
Also mussten die Alten Herren zu ihrem Worte stehen und stellten in einer flugs einberufenen Sitzung fest, dass jeder glücklicher Weise schwarze Schuhe und eine schwarze Hose zu seiner Garderobenausstattung zählte und so war nur noch ein einheitliches Hemd zu ordern und besticken zu lassen. In fast professionellem Outfit, aufgeregt bis in die (teilweise noch vorhandenen) Haaresspitzen absolvierten alle 14 (von damals 18) verfügbaren Akteure ihren ersten öffentlichen Auftritt im Juli 2012.
Mittlerweile sind die „Alte-Herren-Singers“ auf 28 Mitglieder angewachsen. Nach wie vor steht die Lust am Singen und der Geselligkeit im Vordergrund und an diesem Spaß möchten sie gerne ab und zu auch ein interessiertes Publikum teilhaben lassen.