Die Friedhofshalle
Einen eigenen Friedhof gibt es in Fernthal seit 1928.
Vorher wurden die Verstorbenen bis zum Tage der Beerdigung auf dem „Schoof“ (Sterbebett) oder im offenen Sarg im eigenen Wohnhaus aufgebahrt. Mit dem Pferde- oder Ochsenwagen oder 6 Trägern, gefolgt von der schwarz gekleideten und den schmerzhaften Rosenkranz betenden Trauergesellschaft brachte man den Toten nach Neustadt. Der Pfarrer kam dem Trauerzug mit 2 Meßdienern bis zum „Lichkrüz“ entgegen. An 4 Ortseingängen von Neustadt gab es jeweils ein Lichkrüz (Leichenkreuz) für die umliegenden Ortschaften. Die Verstorbenen von der Dreischläger Hüh wurden an das östliche Kreuz gebracht, das an der Hauptstraße, der Zufahrtsstraße von Fernthal nach Neustadt stand (an der heutigen Abzweigung zu Gemeindebücherei/Heimatmuseum).
Die Toten wurden nach der Messe in Neustadt beerdigt. Der erste Friedhof umgab die alte kleine Kirche in der Hauptstraße, der zweite wurde 1834 an der Wiedtalstraße angelegt, wo 1873 auch die heutige große Pfarrkirche entstand. 1928 wurde der heutige Friedhof in Neustadt eingeweiht, auf dem die Toten der Dreischläger Hüh nicht mehr ihre letzte Ruhestätte fanden.
Auf dem Fernthaler Friedhof wurde im Laufe der Zeit eine kleine Leichenhalle errichtet.
Der Bau der heutigen Friedhofshalle in Fernthal wurde im Januar 1990 begonnen und im Mai 1991 fertiggestellt. Das Gebäude besteht aus der „Kapelle“ und 2 Abstellräumen. Die Kapelle hat eine Nutzfläche von 46,1 qm, die Fläche der beiden Abstellräume beträgt 15,3 qm. Inklusive Vordach wurden insgesamt 67,6 qm bebaut.
Die Friedhofshalle ist mittlerweile zur Friedhofskapelle geworden, weil Trauerfeiern immer öfter direkt auf dem Friedhofsgelände zelebriert werden.
Passend zur benachbarten Kirche wurden die Seitenflächen mit Sandstein verkleidet.
Die Innenausstattung der Friedhofshalle ist schlicht gehalten. Sie wird für die jeweilige Bestattungszeremonie individuell ausgestattet und geschmückt.