Der Fernthaler Fußballplatz
In den ersten Jahren nach der Gründung der DJK Fernthal im Jahre 1919 wurden die Heimspiele auf der Wiese neben der Kirche ausgetragen.
Auch nach dem 2. Weltkrieg trafen sich die fußballbegeisterten „Dreischläger“ an gleicher Stelle, um ihren Sport auszuüben. In der Saison 1955/56 nahm der Verein erstmals an einer Meisterschaftsrunde teil. Da man nicht über eine geeignete Sportanlage verfügte, mussten die Heimspiele auf dem neu eröffneten Sportplatz in Neustadt oder in Epgert ausgetragen werden.
Im Jahre 1957 wurde „Am Eisenstein“ mit den Planierungsarbeiten für einen eigenen Sportplatz begonnen. Doch leider hatte der ausgewählte Standort einen gravierenden Mangel: Bei Regenwetter stand das Gelände ständig unter Wasser. Durch eine vorher nicht eingeplante Entwässerung des Spielfeldes wurden zwar optimale Verhältnisse hergestellt, die dadurch gestiegenen Gesamtkosten von 23.000 DM erzeugten jedoch einen beträchtlichen Fehlbetrag in der Kasse.
Als Nachfolger von Kaplan Schillo war es Kaplan Clemens Hans (1957 -1960) vergönnt, den neuen Sportplatz am 24. September 1958 einzuweihen.
Nachdem der Festtag am Vormittag mit einem Kirchgang begonnen hatte, empfing man am Nachmittag die auswärtigen Vereine zu einem Sportfest. Dazu formierte sich ein großer Festzug durch den Ort zum Sportplatz, angeführt vom Spielmannszug Fernthal und der Musikkapelle „Alte Kameraden“ (Fischer) Burglahr. Zu dem Turnier, an dem sich die Sportvereine Neustadt, Vettelschoß, Verscheid, Dattenberg und Rheinbreitbach beteiligten, hatte sich bei strahlendem Sonnenschein eine stattliche Besucherzahl eingefunden.
Die Feierlichkeiten waren für die DJK Fernthal ein Höhepunkt ihrer Vereinsgeschichte.
1963 wurde ein Ballfangzaun errichtet, der verhindern sollte, dass Bälle auf die angrenzende Rengsdorfer Straße (L270) rollen.
Der Zaun verhinderte jedoch auch ein schnelles Zurückholen von Bällen, die über den Zaun geschossen wurden. Böse Zungen behaupten, dass die Verteidiger der DJK auf diese Weise den ein oder anderen Punktgewinn über die Zeit gerettet haben.
Auf der anderen Seite war eine Böschung, dahinter eine ebene Fläche, auf der die Zuschauer die Spiele aus erhöhter Position verfolgen konnten.
Die DJK Fernthal erfreute sich stetig steigender Mitgliederzahlen. Ein zweites Seniorenteam, immer mehr Jugendmannschaften und eine Alte-Herrenmannschaft wurden gemeldet. Der wachsende Spielbetrieb hatte jedoch auch negativen Einfluß auf den Oberflächenbelag des Sportplatzes. Der Rasen litt so stark, dass man zu umfangreichen Sanierungsmaßnahmen gezwungen war. Es war klar, dass eine strapazierfähigere Alternative gesucht werden musste und so kam in dieser Zeit nur ein Hartplatz mit Lava-Asche in Frage.
Die Ortsgemeinde Neustadt bewilligte im Jahre 1978 einen Betrag von 399.000 DM für die Sanierung. Man beschränkte sich jedoch nicht nur auf den Austausch des Oberflächenbelags, auch die Drainage wurde erneuert. Weil das Spielen auf einem Hartplatz bei trockenen Witterungsverhältnissen eine sehr staubige Angelegenheit ist, war eine Sprenkleranlage integriert. Dazu platzierte man unterirdisch einen riesigen Wasserspeicher.
Außerdem wurde eine moderne, leistungsstarke Flutlichtanlage erstellt, die es dem Verein ermöglichte, den berufstätigen Spielern einen ordentlichen und kontinuierlichen Trainingsbetrieb anzubieten.
Der Fangzaun wurde erhöht auf 5m. Die unteren 2 Meter aus kunststoffummanteltem Drahtgeflecht, die oberen 3 Meter wurden als Nylonnetz mit einer Maschenweite von 130 mm ausgeführt.
Da die Sportanlage durch die angrenzenden Industrieunternehmen und die Landesstraße eingeengt ist, sind die Unterbringungsmöglichkeiten der Zuschauer eingeschränkt. Daher modellierte man „Tribünensteine“ aus Beton, die neben ihrer eigentlichen Bestimmung einen Flächengewinn auf Sportplatzebene ermöglichten und des Weiteren zur Geländeabstützung dienten. Diese Maßnahme kostete 45.000 DM.
Unter Beachtung der vorgegebenen Sicherheits- und Abstandsvorschriften zu den Begrenzungs- und Fangzäunen, sowie der neu erstellten Reling wurde die Spielfläche des Tennenplatzes auf 105 x 70 m beschränkt.
Vor jedem Spiel hieß es „Platz abgrenzen“ . Manche Spieler ließen sich beim Umziehen extra viel Zeit, um diesen undankbaren Job nicht ausführen zu müssen. Andere wurden von dieser Aufgabe befreit, da ihre Linien doch weit entfernt vom Ideal einer „Geraden“ waren.
Vor Jugendspielen war dies meist Aufgabe des Trainers.
30 Jahre nach dem Umbau vom Rasen- zum Hartplatz wurde der nächste „Systemwechsel“ umgesetzt. Fernthal bekam einen Kunstrasenplatz.
Unmittelbar nach Abschluß der Saison 2008/09 begannen im Juni 2009 die Arbeiten auf dem Sportplatzgelände.
Die Baumaßnahmen verliefen reibungslos und bereits 2 Monate später waren die Vorbereitungen mit dem Einbau der Asphaltschicht abgeschlossen.
Am 18.09.09 wurde der neue Kunstrasenplatz in Fernthal offiziell eingeweiht.
Viele Gäste wohnten der Veranstaltung bei und wussten kleine Geschichten und Anekdoten aus dem Vereinsleben der DJK zu erzählen.
Die Gesamtfläche des Kunstrasens beträgt 7.169 m² (107m X 67m). Das abgezeichnete Spielfeld ist 100m lang und 63,50m breit.
Auf den Tribünensteinen befestigte die DJK Fernthal 60 Sitzschalen, die den Zuschauern einen bequemeren Aufenthalt ermöglichen.
Die Ersatzbänke für die Heim- und Gastmannschaften sind witterungsgeschützt.
Die 1993 gegründete Spielgemeinschaft DJK Neustadt-Fernthal hat auf dem Fernthaler Sportgelände ihre Heimat. Der Sportplatz ist Begegnungsstätte für Jung und Alt.
Fußball in Fernthal hat eine über 100jährige Tradition.
Diese Tradition wird fortgesetzt. Eine Sanierung des Sportplatzes, vor allem der dringend erforderliche Austausch der Kunstrasenoberfläche ist im Mai 2025 vorgesehen.