Der Raiffeisen-Pavillon in Fernthal wurde am 19. Juli 2024 an den Seitenwänden aufgehübscht und die Passanten werden jetzt mit einem „Hallo Dreischläg!“ begrüßt.
Nur die ernste Mine von Friedrich Wilhelm Raiffeisen passt nicht ganz zu dem freundlichen Gruß und scheint dessen Verärgerung auszudrücken, dass die Anlage immer noch nicht genutzt werden kann. Seit Monaten ist der Pavillon technisch voll funktionsfähig, darf jedoch noch nicht in Betrieb genommen werden, weil die „Sicherheitsfreigabe“ fehlt. Das mangelhafte Zusammenspiel zuständiger Instanzen und das Hin- und Herschieben von Verantwortlichkeiten zeigt leider wieder einmal schmerzhaft die Unbegehbarkeit unseres Behördensumpfes und die Undurchdringbarkeit des Verwaltungsdickichts.
Die Verantwortlichen der Raiffeisenbank Neustadt haben alle Hebel in Bewegung gesetzt und viel Geld investiert, die Bargeldversorgung auf der Dreischläger Hüh nach der Sprengung des Bankautomaten am 18.11.2022 wieder zu gewährleisten. Auch die umfangreichen Bau- und Umzugsmaßnahmen für den neuen Pavillon liefen schnell und professionell ab. Die Trägheit des Verwaltungsaktes hingegen löst sowohl bei der Raiffeisenbank als auch bei der Bevölkerung nur noch Unverständnis und Kopfschütteln aus.
Für den Laien stellt sich die einfache Frage: Warum konnte der Pavillon in Neustadt ohne Bedenken betrieben werden, in Fernthal jedoch aus „Sicherheitsgründen“ nicht?
Liegt es vielleicht daran, dass es vor der Bank (und der Sparkasse) in Neustadt einen Sprengbunker gibt?
Diese Sicherheitsmaßnahme für potenzielle Täter ist wohl einzigartig und kann in Fernthal nicht angeboten werden.
Es bleibt also nichts anderes übrig, als abzuwarten. Solange sind nicht nur die Seitenwände des Pavillons, sondern auch die Front in ROT-WEISS „aufgehübscht“.
Hoffentlich kann die Absperrung bald entfernt werden.
Ob Friedrich Wilhelm Raiffeisen danach lächelt, bleibt abzuwarten, denn mit überorganisierter Bürokratie haben wir in Deutschland auch an anderen Stellen zu kämpfen.